Prophylaxe

Der Begriff „Prophylaxe“ findet oftmals Verwendung als Synonym für die Zahnreinigung an sich. Das ist zwar an sich richtig, aber doch nur ein kleiner Teil – es steckt so viel mehr dahinter! Prophylaxe meint vom Wortstamm eigentlich Prävention, also Vorbeugung, und beinhaltet dann sichtlich mehr als nur die Zahnreinigung.

Eine PZR (Professionelle Zahnreinigung) sorgt also nicht nur für ein strahlendes Lächeln. Sie ist auch elementarer Bestandteil eines präventionsorientierten Gesamtkonzepts zur Vermeidung und Therapie von Volkskrankheiten wie Karies und Parodontitis und vielem mehr – getreu unseres Slogans „mehr als nur Zähne“.

Das gilt bei uns übrigens für alle Altersgruppen! Es ist nicht zu früh, sich für eine gesunde Gebissentwicklung zu interessieren (und auch nie zu spät, um damit anzufangen!). Unsere Devise zur Prophylaxe lautet deshalb „von Beginn an“ – getreu dem Motto: Gesund beginnt im Mund, und das ein ganzes Leben lang.

Warum ist die PZR eine so wirksame präventive Maßnahme?

Wer täglich mindestens zweimal gründlich Zähne putzt und zusätzlich noch die schwerer zugänglichen Zahnzwischenräume mit kleinen Bürstchen (Fachbegriff: Interdentalraumbürsten) reinigt, tut bereits viel für die Mundgesundheit. Aber auf Flächen, die Patient*innen bei der täglichen Zahnpflege oft nur schwer erreichen, bilden sich dennoch bakterielle Beläge – und genau dort setzt die PZR an! Sie unterstützt die tägliche Zahnreinigung, ersetzt diese aber nicht.

Beläge auf Zahnoberflächen, in den Zwischenräumen und in den so genannten Zahnfleischtaschen entfernen wir Zahnärztinnen oder unser eigens hierfür ausgebildetes Team mit speziellen Handinstrumenten oder Geräten, die mit Ultraschall arbeiten. Das ist auch der Grund, warum die Behandlung „professionelle“ Zahnreinigung genannt wird: Es kommen zahnmedizinische Instrumente zum Einsatz, die Sie als Patient*in zuhause natürlich nicht täglich verwenden. Bei einer solchen Behandlung verschwinden auch Verfärbungen durch Tee, Kaffee oder Nikotin. Die PZR hat also nebenbei auch noch einen kosmetischen Effekt.

Bakterien setzen sich viel leichter auf rauen Oberflächen fest als auf glatten. Deshalb folgt bei einer PZR auf die eigentliche Reinigung noch eine Politur. Dabei werden nicht nur die Zähnflächen geglättet, sondern auch unebene Übergänge zu Füllungen und Zahnersatz. Um den fortlaufenden Mineralverlust des Zahnschmelzes zu verringern und die Remineralisation der Zähne zu erleichtern, wird anschließend Gel oder Lack mit hochkonzentriertem Fluorid aufgetragen. Dieser Vorgang führt zur örtlichen Bildung von Fluoriddepots, die für einen intakten Zahnschmelz wichtig sind.

Prophylaxe in der Schwangerschaft

Zu Beginn der Schwangerschaft empfehlen wir grundsätzlich auch eine zahnärztliche Untersuchung. Ihr/e Zahnarzt/in kontrolliert hierbei, ob Zähne und Zahnfleisch in Ordnung sind und wird gegebenenfalls eine Behandlung durchführen. Sie erhalten Tipps zur Mundhygiene in dieser speziellen Zeit – und vielleicht noch eine professionelle Zahnreinigung empfehlen. Dies ist eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung von Zahn- oder Zahnfleischerkrankungen. Eine zweite Untersuchung kann drei Monate später erfolgen. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft sollten nur dringend notwendige Behandlungen durchgeführt werden.

Prophylaxe ab dem 1. Zahn

Manchmal werden wir gefragt, wann man denn mit seinem Kind am besten zum ersten Mal in eine zahnärztliche Praxis geht. Da ist die Antwort ganz einfach: Ab dem ersten Zahn gehört der routinemäßige Zahnarztbesuch dazu. Beim ersten Besuch untersuchen wir Zahnärzt*innen die Zahnentwicklung und Mundgesundheit Ihres Kindes. Abweichungen in der Zahnstellung lassen sich oft schon früh erkennen, möglichen Problemen so bereits vorgebeugt werden. Wir geben Ihnen nützliche Tipps und zeigen Ihnen, wie Sie die Mundgesundheit Ihres Kindes optimieren können. Gern beantworten wir Ihre Fragen, zum Beispiel zu den Themen Schnuller, Flasche, Zähne und Fluoride.

Die PZR beugt Karies und Parodontitis vor

Auch Fragen und Tipps zur Mundhygiene sind bei einer PZR Pflichtprogramm. Ob Putzsystematik, Hilfsmittel zur Zahnzwischenraumreinigung oder Mundspülung – zur täglichen Pflege der Mundhöhle gehört einiges. Was für Patienten individuell wichtig ist, wird in der Praxis bei einer PZR ebenfalls besprochen.

Zahnfleischerkankungen rechtzeitig erkennen

Eine „prophylaktische Leistung“ stellt die parodontalprophylaktische Vorbeugung dar. Eine bakteriell bedingte Entzündung kann zu einer weitgehenden Zerstörung des Zahnhalteapparates führen. Je rechtzeitiger erkannt, umso besser therapierbar sind Zahnfleischentzündungen mit Gingivitis- und initialer Parodontitistherapie (siehe auch unser „special“ Laser).

Versiegelung und Infiltration

Präventionsbehandlung haben wir in unsere Praxiskonzepte integriert und „groß geschrieben“. Hierhinein einzuordnen sind zum Beispiel neben der regelmäßigen professionellen Zahnreinigung auch die Flächen- oder Fissurenversiegelung und auch eins unserer „#specials“ die sogenannte Icon-Behandlung (Kompositinfiltration) initialer Karies.

Kieferorthopädie als Prävention

In der Kieferorthopädie gibt es eine nicht unerhebliche Anzahl von Diagnosen, deren Behandlung als frühe, rein „prophylaktische“ Therapie auch präventiven Charakter haben.

Bruxismus und CMD vorbeugen

Mit Aufbissbehelfen ist ein weiteres Beispiel von Prävention im Bereich der Kiefergelenkserkrankungen zu finden.

Jede Rubrik unseres Praxiskonzeptes fundiert auf der Prophylaxe. Zusammenfassend gilt auf allen Ebenen der spezifischen Prophylaxe: Präventionsbehandlung ist kurative Frühbehandlung erster manifester Schäden, gegebenenfalls nur minimaler Veränderungen.

Sie sehen: Wir kümmern uns um „mehr als nur Zähne“.